: Nicht die Staatsrätin ist schuld
Betr.: „Helft dem Senator“ taz Bremen v. 17.11.
Zu Zeiten von Kultursenatorin Bringfriede Kahrs haben alle Kulturschaffenden Bremens davor gewarnt, eine Kulturmanagement GmbH einzurichten. Ich verweise noch einmal auf den leider zu früh von uns gegangenen Dieter Opper, der eine ganze Kulturmanagement GmbH ersetzte. Frau Motschmann hat schon zu Zeiten, als ich noch Rektor der HfK war, für die Hochschule einiges bewegt, hat den parlamentarischen Staatssekretär Bernd Neumann im Ministerium für Technologie und Zukunft in Bonn positiv von Forschungsprojekten der HfK überzeugt. Noch im September 2004 übernahm Frau Staatsrätin Elisabeth Motschmann zusammen mit der Deutschen Generalkonsulin in Marseille die Schirmherrschaft über das von der International Academy of Arts veranstaltete John Cage Symposium in Südfrankreich. Ich habe Frau Motschmann als kompetente und engagierte Gesprächspartnerin in Sachen Musik kennen gelernt.
Es ist nicht die/der Staatsrätin/-rat für die Misere in der kulturellen Landschaft Bremens verantwortlich, sondern die schon seit ewigen Zeiten herrschende Mängelverwaltung, da die Politik im Ganzen scheinbar immer noch nicht begriffen hat, dass Bildung und Kultur Geld kosten müssen. Es hat sich zwar seit Zeiten unseres Kulturkampfes 1990 die Situation leicht verbessert, aber schon die Diskussion über die weitere Verringerung des Kulturetats lässt vermuten, dass einige Politiker das Thema Kulturhauptstadt 2010 am liebsten in den Müll schmeißen würden. PROF. JÜRGEN WALLER, Bremen