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Archiv-Artikel

Palästinenser beraten

Wichtigste Gruppen verhandeln in Kairo über neue Waffenruhe. Powell trifft Initiatoren der Genfer Initiative

KAIRO afp ■ Dreieinhalb Monate nach dem Scheitern eines einseitigen Gewaltverzichtes haben die wichtigsten Palästinensergruppen gestern Verhandlungen über eine neue Waffenruhe aufgenommen. Die radikalislamischen Organisationen Hamas und Islamischer Dschihad schlossen vor Beginn der Gespräche in der ägyptischen Hauptstadt Kairo eine Waffenruhe ohne Bedingungen an Israel aus. Zuvor hatte bereits Regierungschef Kurei einen einseitigen Waffenverzicht ohne israelische Garantien abgelehnt.

An den Verhandlungen in Kairo nahmen insgesamt zwölf Gruppen teil, unter ihnen auch die Fatah-Organisation von Palästinenserpräsident Jassir Arafat. Als Schirmherr fungierte der ägyptische Geheimdienstchef Omar Suleiman. Er hatte bereits bei den Verhandlungen vermittelt, die im Juni zur Ausrufung der ersten Waffenruhe führten. Nach palästinensischen Selbstmordanschlägen und gezielten israelischen Tötungsaktionen zerbrach die Waffenruhe bereits nach sieben Wochen.

Arafat erneuerte seine Bereitschaft zu einer Waffenruhe. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, mehr Druck auf Israels Regierungschef Scharon auszuüben. Dieser werde sich andernfalls nicht dazu bewegen lassen, den Friedensfahrplan des Nahost-Quartetts umzusetzen.

Trotz heftiger Kritik seitens Israels will sich US-Außenminister Colin Powell heute mit den Initiatoren der Genfer Initiative treffen. Der Plan verlangt von Israel unter anderem, die Kontrolle über die Stadt Jerusalem mit den Palästinensern zu teilen.