: Kein Medieneinerlei
Deutsche JournalistInnen-Union fordert: Hamburg braucht dringend eine neue, kritische Tageszeitung
Ideen gesucht: Die Hamburger dju (Deutsche JournalistInnen Union) will die Qualitätsdebatte um den Hamburger Tageszeitungsmarkt neu beleben. Unter dem provokativen Titel „Hamburg braucht eine neue Tageszeitung“ lädt sie am morgigen Dienstag ab 20 Uhr alle Medienschaffenden der Stadt zu einer Diskussion über die Hamburger Pressekonzentration und mögliche Alternativen ins Café Ellmenreich im Schauspielhaus ein.
Über Wege, eine neue hamburger oder norddeutsche Zeitung im Springer-dominierten Markt zu etablieren, soll vor dem Hintergrund vergleichbarer Versuche der Vergangenheit gemeinsam nachgedacht werden. Die Erfahrungen, die längst verblichene Projekte wie die St. Pauli Nachrichten, die Hamburger Rundschau oder das alternative Anzeigenblatt gemacht haben, sollen dabei ebenso reflektiert werden, wie der kurzatmige Versuch des Berliner Tagesspiegel, vor der vergangenen Bürgerschaftswahl eine Lokalbeilage zusammenzuzimmern. Auch die Rolle und Funktion des taz-Regional- und Lokalteils in der Hamburger Presselandschaft wird dabei zur Sprache kommen.
„In keiner anderen deutschen Metropole wird so oft die Forderung nach einer intellektuell anregenden, umfassend informativen und obrigkeitsfernen Tageszeitung“ geäußert, heißt es in der Einladung der dju. Erwartet werden über 100 Zeitungsexperten, darunter der Medienwissenschaftler Hans J. Kleinsteuber, Ex-Senatssprecher Ludwig Rademacher oder der frühere Herausgeber der Hamburger Rundschau, Jo Müller. Marco Carini