166 Bergleute in China verschüttet

Bergungstrupps suchen Überlebende nach Gasexplosion in staatlicher Kohlegrube

PEKING dpa ■ Bei dem möglicherweise schwersten Grubenunglück in China seit Jahren sind 166 Bergleute verschüttet worden. Nach der gestrigen Gasexplosion in der staatlichen Chenjiashan Kohlegrube in der Provinz Shaanxi in Nordwestchina suchten Bergungstrupps verzweifelt nach Überlebenden. Nur 127 Bergleute konnten bis zum Abend gerettet werden, berichtete die staatliche Arbeitsschutzbehörde in Peking.

Der Explosionsort lag in der Tiefe etwa acht Kilometer vom Eingang der Grube entfernt. Die meisten Überlebenden hätten nahe dem Ausgang gearbeitet, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Zum Zeitpunkt des Unglücks seien 293 Bergleute unter Tage gewesen. Dichter Rauch quoll aus dem Ventilationsschächten. Die Kommunikation in die Schächte war abgebrochen. Gas behinderte die Bergungsarbeiten.

Die Tragödie ist der vorläufige Höhepunkt einer Serie schwerer Grubenunglücke in China in den vergangenen fünf Wochen. Erst vor einer Woche waren in Nordchina in der Provinz Hebei bei einem Feuer in einer Eisenerzgrube 68 Bergleute ums Leben gekommen. Die Volksrepublik produziert 35 Prozent der Kohle weltweit, beklagt aber 80 Prozent der Toten in dieser Branche, wie aus Statistiken des Arbeitsschutzamtes hervorgeht.