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Archiv-Artikel

Weltstars für fairen Welthandel

Von REM

Der Milchmann auf dem Bild ist Michael Stipe, Sänger und Frontmann der Rockband R.E.M. Er ließ sich für eine weltweite Kampagne der Menschenrechtsorganisation Oxfam überschütten. Internationale Stars unterstützen die Kampagne „Make Trade Fair“, also „den Handel fair machen“ – weil sie auf die Milliarden Menschen aufmerksam machen wollen, die durch die Krise des internationalen Agrarhandels in Not und Elend geraten. Oxfam will dazu die Aktion „Großer Lärm“ mit zehn Millionen Unterschriften abschließen, fünf Millionen hat sie schon beisammen (www.maketradefair.com, auf der Website kann jeder elektronisch seine Unterschrift abgeben).Jeder Prominente nimmt Stellung zu einem anderen Agrarprodukt. Die taz wird diese Woche täglich über eines berichten.„Es hinterlässt doch einen sehr sauren Geschmack im Mund“, so Stipe zum Thema Milch, „wenn die Regeln des freien Welthandels den reichen Bauern erlauben, die armen so richtig trockenzumelken“. So kämen etwa im nordafrikanischen Staat Mali 6,5 Millionen Stück Vieh auf 12 Millionen Einwohner, und trotzdem importiere das Land jedes Jahr 9.000 Tonnen Milchpulver.Die Bürger der Europäischen Union bezahlen derzeit 16 Milliarden Euro pro Jahr an Subventionen für die Milchwirtschaft, so Oxfam. Das sind 2 Euro pro Kuh und Tag. Das absurde Ergebnis: Die Preise für die Milchbauern sinken trotzdem, weil die großen Milch verarbeitenden Betriebe und die Supermarktketten genau wissen, wie weit sie die Bauern bei den Verhandlungen gerade noch drücken können. Und die Überschüsse werden durch die Subventionen billig auf dem Weltmarkt losgeschlagen, was weltweit die Preise verdirbt und zu Importen in eigentlich milchwirtschaftlich autarke Länder führt.Die reichen Länder drängen die armen Länder, ihre Märkte generell für Agrarimporte zu öffnen. Die Kampagne „Big Noise“ will, dass die Regeln dieser Öffnung auch die Interessen der Armen berücksichtigen. Die Fotos dafür stammen vom bekannten Londoner Fotografen und Regisseur Greg Williams. REM