piwik no script img

was macht eigentlich... … Jan Lerch?Bald nicht mehr die „Abendschau“

Was ist er für eine Augenweide, der faltenfreie, stets sonnengebräunte „Mr. Spätabendschau“, der manchmal auch im Wechsel zum verknöcherten Friedrich Moll und der schwungvollen, aber sich ständig verhaspelnden Cathrin Böhme für jugendlichen Charme bei der RBB-Abendschau um 19.30 Uhr sorgt.

Das soll nun vorbei sein. Ab dem 1. Januar darf Jan Lerch die Sendung nicht mehr moderieren. Fernseh-Chefredakteurin Petra Lidschreiber hat den 38-Jährigen am Freitag darüber in Kenntnis gesetzt, dass sein Vertrag als Moderator nicht mehr verlängert wird. Er habe sich bei Dritten negativ über den RBB geäußert.

Was derzeit nicht besonders schwierig ist, brodelt es doch an allen Ecken und Enden im Funkhaus an der Masurenallee. Seit der Fusion des SFB mit dem ORB zum RBB und dem Amtsantritt der neuen Intendantin Dagmar Reim muss das Personal ganz schön leiden. Insbesondere die Freien, die den Großteil der Belegschaft bilden.

Lerch, so wie viele Moderatoren als freier Mitarbeiter beschäftigt, gehört zum Gründer von „rbbprotest“, einem Zusammenschluss, der sich vor einem Jahr gründete, um sich gegen die Kürzungen bei den Freien zu wehren.

So ganz scheint sich die Geschäftsführung aber nicht zu trauen, Lerch auf die Straße zu setzen. Als freier Autor könne er hier und da noch mal einen Kurzbeitrag beisteuern. Was das heißt? Dass sein schnittiges Lächeln vom Bildschirm zwar verbannt ist, seine frische Stimme aber weiter vernommen werden kann – wenn eben auch bloß aus dem Off.  TAZ FOTO: RBB

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen