piwik no script img

Archiv-Artikel

Bus und Bahn gratis

„UMSONSTFAHRTAG“ Das Bremer Klimaplenum wirbt für einen günstigen Personennahverkehr

B.O.G., „Bequem ohne Geld“ – so heißt die einem BSAG-Slogan nachempfundene Kampagne, für die in diesen Tagen in Bremen geworben wird. Ganz und gar ohne Geld ist damit gemeint, statt, wie in der Original-Werbung, nur ohne Bargeld. Wenn es nach dem „Bremer Klimaplenum“ geht, dann fahren am 16. Mai alle Bremer so, denn diesen Tag haben die Aktivisten zum „Umsonstfahrtag“ ausgerufen.

Ein günstiger öffentlicher Personnennahverkehr (ÖPNV) sei „mehr als nur eine Frage des Umweltschutzes“, so das Plenum in seinem Aufruf zum „Umsonstfahrtag“. Dies sei auch eine Frage der sozialen Integration. Wer sich überhöhte Transportkosten nicht leisten kann, bleibe nämlich außen vor. Dies gelte vor allem für Hartz IV-EmpfängerInnen, die nur wenige Euro für die Nutzung des ÖPNV erhalten. Auch darauf will das Klimaplenum aufmerksam machen.

Wenig angetan ist indes die BSAG. Wie ihr Sprecher Jens Christian Meyer mitteilte, lehne das Unternehmen den „Umsonstfahrtag“ ab. Dieser sei „nicht im Interesse der BSAG“. Zudem sei man „weder zu der Aktion selbst, noch zu den irreführenden Werbemethoden“ konsultiert oder um Erlaubnis gebeten worden. Die Aktivisten haben ihre Plakate denen des Transportunternehmens täuschend echt nachempfunden.

Zum weiteren Vorgehen der BSAG wollte Meyer nichts sagen, rechtliche Schritte müssten noch beraten werden. Informationen, nach denen solche bereits unternommen worden seien, bestritt Meyer ebenso wie Berichte, dass uniformierte Mitarbeiter der BSAG auf der „Euromayday“ Parade am 1. Mai versucht hätten, Mitglieder des Klima Plenums mit der Androhung von Strafverfolgung einzuschüchtern.

„Wir verstehen die Aufregung von Seiten der BSAG nicht“, sagt ein Vertreter des Plenums. Die Aktion richte sich nicht gegen das Unternehmen selbst, sondern versuche eine öffentliche Diskussion anzustoßen. Strafbar mache man sich damit nicht. Der Umsonstfahrtag sei „lediglich angekündigt“ und rufe „nicht unmittelbar zum Schwarzfahren auf“. Sebastian Hoff