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Archiv-Artikel

Natürlich – der Vater fehlt!

betr.: „Der Wunsch nach dem Vater“, taz vom 7. 12. 04

Die Überschrift sticht gleich ins Auge, nicht zufällig. Ähnlich gewollt wirken alle weiteren Zeilen des Artikels, in denen Kinder von Lesben und Schwulen zu Wort kommen, aber dann kommt’s endlich raus, was schon immer gedacht wurde: Die Eltern machen ihnen Druck, sie haben Probleme, kennen keine anderen Familienformen und es fällt ihnen schwer, ihre Wünsche zu benennen, weil in den Familien zu wenig darüber geredet wird, was ihnen wirklich fehlt, den armen Schluckern, die so gerne mit „ihm“ Achterbahn fahren würden.

Ich könnte heulen bei dem Gedanken oder doch lieber brüllen, dass eine Frau Wündisch ein derart „freundliches“ Bild von uns Regenbogenfamilien veröffentlicht hat und ins volle moralische Herz der Vorurteile trifft. Wie suggestiv doch Fragen gestellt sein können, damit gewünschte Antworten und aus dem Zusammenhang genommene Sätze zum vorgefertigten Meinungsbild passen! Ein Affront gegen uns Regenbogeneltern und unsere Kinder, die ständig mit Defizittheorien konfrontiert werden. Schade, offene Fragen in Richtung familiäre Stärken und Fähigkeiten täten auch unseren Kindern gut, statt sie zu benutzen. Diejenigen, die das Wohl der Kinder besonders im Blick haben, gefährden dies durch ihr Verhalten am ehesten!

KAROLINE JACOBS-HOWE, Stutensee-Büchig

Natürlich – der Vater fehlt! Wie können sich zwei Frauen auch nur einbilden, ein Kind genauso gut erziehen zu können wie ein Vater und eine Mutter! Tatsache ist, dass 90 Prozent der Erziehungsarbeit von Frauen geleistet wird, dass 1 Prozent der Väter in Elternzeit gehen, und das nicht nur bei allein erziehenden Frauen, sondern in Heterofamilien. Wo findet man/frau denn die Väter? Sicher nicht in Krabbelgruppen, Kindergärten, Grundschulen und wenig tagtäglich zu Hause, da, wo sich die Erziehung abspielt.

Aber wenn sich zwei Frauen entscheiden, ein Kind ohne Mann großzuziehen, müssen die Kinder doch drunter leiden! Frau Wündisch, kommen Sie doch in die Familien und schauen sich den Alltag an, anstatt aus einigen aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen der Kinder sich Ihre Vorurteile bestätigen zu lassen.

NICOLA BUCHEN-ADAM, Nürnberg