: Verlust von Werten berücksichtigen
betr.: „Merkel macht in Moral“ (CDU-Parteitag), taz vom 7. 12. 04
Während des Rekurses auf moralische, ist sehr häufig von den Wurzeln christlicher und aufklärerischer Werte die Rede. Die Frage, ob diese Werte heutzutage noch Gültigkeit besitzen, muss jedoch verneint, zumindest aber relativiert, werden. Lewis Mumford stellte in diesem Zusammenhang fest, dass das kapitalistische Wertesystem „fünf der sieben Todsünden des Christentums – Stolz, Neid, Geiz, Habsucht und Wollust – in positive soziale Tugenden“ transformiert hatte. Wer über Werte spricht, darf den Verlust derselben, nicht unberücksichtigt lassen. MICHAEL ECKHARDT, Kassel