PRINZ WILLEM WILL WINTERSPIELE NACH HOLLAND HOLEN: DAS MACHT SINN : Cool Runnings am Vaalserberg
Prinz Pilsje, wie die niederländischen Untertanen ihren gerstensaftverehrenden Thronfolger Willem-Alexander nennen, hat wieder zugeschlagen. Wurde auch langsam Zeit, denn es war zuletzt ruhig geworden um den munteren Kronprinzen, der es mit seinen 35 Jahren nicht nur zum Schwiegersohn eines argentinischen Militärjuntaministers, sondern auch zum Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gebracht hat. Was läge da näher, als die Olympischen Spiele nach Holland zu holen – die Winterspiele wohlgemerkt.
Diese seien in den Niederlanden trotz der eklatanten Absenz eines Hochgebirges durchaus machbar, versichert der sportbegeisterte Blaublüter und fügt generös hinzu, die alpinen Wettbewerbe könne man ja nach Garmisch-Partenkirchen verlegen. Warum so bescheiden, Mijnheer Prinz? Schließlich steht den Niederlanden mit dem Vaalserberg eine respektable Erhebung zur Verfügung, die sich mit ihren 322,5 Metern etwa als Schauplatz für den Slalom ohne weiteres eignet. Und wer sagt eigentlich, dass man den Abfahrtslauf in einem Stück fahren muss? Fünf mal 400 Meter, die Zeiten addieren – und die Sache ist geritzt. Biathlon in der Amsterdam Arena würde nicht nur Schalkes Rudi Assauer erbleichen lassen, den Langlauf könnte man auf dem alten Formel-1-Kurs in Zandvoort absolvieren, und Sven Hannawalds Nachfolger dürfen ihren Telemark beim Wasserskipringen auf dem Ijsselmeer vollführen.
Damit das Volk was zu jubeln hat, müssen natürlich Goldmedaillen einheimischer Sportler her. Auch das kein Problem: Eisschwimmen mit Inge de Bruijn und Pieter van den Hoogenband als neue Disziplin; Reaktivierung von Sjoukje Djikstra für die Damen-Kür; Umschulung der Hockey-Olympiasieger auf Schlittschuh und Puck; Sofortprogramm zur ehelichen Vereinnahmung deutscher Eislaufkonkurrenz unter dem Codewort „Zickenraub“; Einbürgerung des Hackl-Schorsch inklusive Adelung („Prinz Weißwurst“). Und als besonderen Clou einen Cool-Runnings-Viererbob mit Edgar Davids, Clarence Seedorf und Ruud Gullit. Am Steuer, natürlich: Prinz Pilsje! MATTI LIESKE