: Parzelle Finsternisse
Stromausfall – diesmal war‘s Dieter: Der armdicke Stromstrang sorgte für 20 minütiges Energiesparen
Bremen taz ■ Dieter ist ungefähr 30 Jahre alt, hat Arme wie Stahlkabel und wurde bei seiner Verlegung auf den Namen des Kabelmeistersohns getauft. Gestern war Dieter kaputt: Um 13.46 Uhr sorgte er für Stromausfall auf dem Teerhof und bei den angrenzenden Weseranrainern.
Auch Kollege „Werdersee“ – zuständig für Parzellen und die Hochschule für Nautik – hatte keinen guten Tag und stellte zeitgleich die Lieferung ein. Warum? „Nach der Ursache forschen wir noch“, sagt SWB-AG-Sprecherin Petra Gaebe. Was der Heimwerker mit dem Phasenprüfer macht, müssen die swb-Ingenieure nun mit Hilfe der überall aufgestellten grauen Kästen leisten: Abschnittskontrollen. Gaebe: „Dann wird der Fehler auf wenige Zentimeter genau eingemessen und runtergeschachtet.“
So wie jede Woche: Im 6.000 Kilometer langen Bremer Kabelnetz gibt es rund 50 Hochspannungsfehler pro Jahr – der bundesweit berühmteste wurde von der Weserstadion-Muffe verursacht, die dem deutschen Meister um ein Haar (genauer: eine Minute) die Saisoneröffnung samt Fernsehübertragung gekostet hätte. Ursache: schlichte Feuchtigkeit, Behebung in einer Stunde und fünf Minuten. Die gestrige Tagesleistung: „Werdersee“ wurde nach sechs, „Dieter“ nach 14 Minuten von anderen Kabelschaltungen ersetzt. HB