WAS MACHT EIGENTLICH ...… der Kiffer?
: Noch immer illegal 15 Gramm Gras besitzen

Ganz entspannt konnte sich der Berliner Kiffer im April zurücklehnen. Der Besitz von 15 Gramm Cannabis solle grundsätzlich straffrei sein, hatte da das Abgeordnetenhaus beschlossen. Selbst Inhaber von bis zu 30 Gramm des Stoffs könnten in der Regel ohne rechtliche Folgen lustig qualmen. Doch der Graskonsument hat sich zu früh gefreut. Denn nicht alles, was das Parlament beschließt, wird auch gleich Recht und Gesetz. Denn offiziell wurde nur der Senat beauftragt, eine entsprechende Verfügung zu erlassen. Das hat er bis heute aber nicht getan. „Skandal“, ruft nun Georg Wurth vom Deutschen Hanf Verband. Die Verzögerung könne nur „als Affront gegen das Parlament gewertet werden“. Zudem entstehe für Cannabiskonsumenten eine erhebliche Rechtsunsicherheit. Doch die Rechtslage ist leider sehr klar. Bis zur Senatsverfügung gilt die alte Regelung. Nur maximal 6 Gramm sind gestattet. Sonst droht weiterhin eine Strafverfolgung, erklärt Susanne Gerlach von der Justizverwaltung. Aber warum braucht der Senat jetzt schon mehr als sieben Monate für die Verfügung? Hat man erst mal einen 30-Gramm-Joint probiert und ist darob ganz entspannt eingeschlafen? Nein. Es handele sich um eine komplexe Materie, erklärt Gerlach. Und mit der seien neben der Justiz-, auch Innen-, Schul- und Gesundheitsverwaltung befasst. Bis Jahresende müsse die Verfügung nun vorliegen. Und bisher, so Gerlach, sei man mit so etwas immer recht pünktlich gewesen. Der Kiffer darf also auf Entspannung im kommenden Jahr hoffen. GA FOTO: AP