: Brandstiftung geplant
AMOKALARM 16-jährige Gymnasiastin wollte Schule anzünden und verletzte Mitschülerin schwer
BERLIN taz/ap/dpa | Amokalarm an einem Gymnasium in St. Augustin: Nach einer Messerattacke auf eine Schülerin hat die Polizei am Montag eine Fahndung nach einer 16-Jährigen ausgelöst. Die flüchtige Gymnasiastin wollte ihre Schule mit Brandbeschleuniger anzünden. Bei dem Versuch, sie daran zu hindern, erlitt eine Mitschülerin Schnittverletzungen an der Hand, wobei ihr der Daumen abgetrennt wurde.
Zeugenaussagen zufolge war die 16-Jährige maskiert und mit mehreren Messern bewaffnet in das Albert-Einstein-Gymnasium eingedrungen. Spezialeinsatzkräfte brachten die rund 800 Schüler in einer Turnhalle in Sicherheit.
Mit einem Großangebot durchkämmte die Polizei nach Auslösen des Amokalarms den Schulkomplex bei Bonn, zu dem auch eine Haupt- und Realschule gehören. Die mutmaßliche Täterin sei nicht gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher. Die flüchtige 16-Jährige soll ebenfalls eine Schülerin des Gymnasiums sein. Im Schulgebäude entdeckte die Polizei einen Rucksack mit mehreren Flaschen benzinhaltiger Flüssigkeit und einer Gaspistole.
Die tatverdächtige Gymnasiastin hatte ihre Schule schon in der vergangenen Woche bedroht. Das berichtete die nordrhein-westfälische Schulministerin Barbara Sommer (CDU) am Montag in Düsseldorf. Die 16-Jährige sei für diesen Montag zu einer „Gefährdungsansprache“ mit dem Schulpsychologen einbestellt gewesen.
Die durch das Messer verletzte Schülerin hatte sich nach Polizeiangaben selbst in das Sekretariat geschleppt und wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte bemühten sich am Montag, den Daumen zu retten. Weitere Verletzte gab es nicht.