: Philosophie im Do-it-yourself-Verfahren
In Paris gibt es davon rund fünfzig, in Berlin nur ganze zwei: Philosophische Cafés. Dabei bezeichnet der Begriff „Philosoph“ eigentlich nur jemanden, der nach dem Wesen der Welt und der Stellung des Menschen im Universum fragt und frei nach Sir Karl Popper tut das schließlich (fast) jeder: „ Wir haben alle unsere Philosophie, ob wir dessen gewahr werden oder nicht. Unsere Philosophen dagegen taugen nicht viel.“ Ob Letzteres nun stimmt oder nicht, darüber lässt sich streiten, sicher ist nur, dass es im Philosophischen Café nicht darum geht, wer am besten über Nietzsche, Kant oder Hegel fachsimpeln kann – sondern um Philosophie als praktische Lebenskunst. So auch im Literaturhaus in der Fasanenstraße, wo es schon seit einigen Jahren ein solches Café gibt. Wer schon immer mal gerne mit anderen über den Sinn und Unsinn des Lebens im Allgemeinen und im Besonderen sprechen wollte, ist hier richtig. Damit das Ganze aber auch eine professionelle Form der Selbsterkenntnis wird, stellt Initiator und Moderator Lutz von Werder jedes Mal ein(e) anderes Motto bzw. Philosophie in den Raum: Heute ist es Wilhelm Dilthey, mit dem das eigene Selbst und die eigene Existenz erkundet werden soll.