: dutschke und die 70er
Feb. 1970: Attentäter Josef Bachmann tötet sich selbst im Gefängnis. Er war zu sieben Jahren verurteilt worden.1971: Nach langem Krankenlager in London Wiederaufnahme des Soziologiestudiums. Im Frühjahr 1971 wegen „subversiver Tätigkeit“ aus Großbritannien ausgewiesen.1971: Asyl in Dänemark. Lehrauftrag am Institut für Geistesgeschichte an der dänischen Universität Aarhus. 1974: „Versuch, Lenin auf die Füße zu stellen“ erscheint als Buch. Es ist eine popularisierte Form seiner Dissertation über den ungarischen Marxisten Georg Lukács. Zuvor Promotion an der FU Berlin zum Dr. phil. Es geht um Dutschkes Idee eines gesamtdeutschen Wegs zum Sozialismus, ohne Führungsanspruch aus Moskau oder Peking.1974: Umstrittener Auftritt am Grab des RAF-Mitglieds Holger Meins (Hungertod im Gefängnis): „Holger, der Kampf geht weiter.“ Kritik auch aus dem eigenen Lager. „Ein Teil des 68er-Milieus hatte bereits Sesshaftigkeit ins Auge gefasst: Das selbstzufriedene Kopfschütteln über Dutschkes Parole am Grab eines RAF-Gefangenen war da nur der unausweichliche Reflex“ (Lutz Taufer, Ex-RAF-Mitglied). 1977: Am Grab von Ernst Bloch Exkurs über den von der RAF exekutierten „Hohen Bankspekulanten“ Jürgen Ponto. Ende 70er: Dutschke lernt ökologisch sprechen und denken. Herbst 1979: Polizeiliche Anmeldung in Bremen, Arbeit bei den Bremer Grünen. Landtagswahl: Grüne erstmals über 5 Prozent. 24. Dezember 1979: Tod in der Badewanne. Zu Hause in Aarhus.