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Archiv-Artikel

Struck: Einsatz in Afrika möglich

Nach Präsident Köhler lernt auch die Bundeswehr den Schwarzen Kontinent lieben

BERLIN dpa ■ Verteidigungsminister Peter Struck hat sein bevorzugtes Einsatzgebiet für deutsche Truppen öffentlich gemacht: Afrika. „Es gibt in Afrika große Instabilität durch Armut, Aids und Stammeskämpfe“, sagte der SPD-Politiker der Nachrichtenagentur dpa. „Es ist nicht auszuschließen, dass ein Staat, von dem wir es heute noch nicht wissen, morgen plötzlich im Fokus steht.“ 7.000 Soldaten seien derzeit im Ausland eingesetzt, bis zu 10.000 Mann könnte die Bundeswehr bereitstellen.

„Eine Beteiligung deutscher Soldaten an Kampfeinsätzen sehe ich aber nicht“, relativierte Struck seine Aussage. Es gehe darum, die Afrikanische Union (AU) mit Transport- und Logistikhilfe zu unterstützen. Die EU habe eine besondere Verantwortung für Afrika.

Struck wies zurück, dass die rot-grüne Regierung mit der Bundeswehr Außenpolitik betreibe. Kriseneinsätze von Truppen würden nicht benutzt, um den deutschen Einfluss zu stärken. Mit der gestiegenen Verantwortung Deutschlands nach der Wiedervereinigung habe sich die Haltung der SPD zu Konflikten verändert. Die Partei habe aber gezeigt, dass sie Abenteuer nicht eingehe: „Hätte die Union 2002 die Bundestagswahl gewonnen, wären wir heute im Irak.“

Die Bundeswehr leiste im Ausland hervorragende Arbeit. Beim Einsatz während der Kosovo-Unruhen im März habe es Pannen gegeben. Schlechte Ausrüstung und das mangelhafte Englisch würden jetzt verbessert.

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