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Archiv-Artikel

PLO-Chef wirbt auch in Jerusalem

Nach der Erlaubnis Israels will Mahmud Abbas in Jerusalem Wahlkampf machen. Israel will palästinensische Häftlinge von der Präsidentenwahl ausschließen

RAMALLAH dpa/afp ■ Der palästinensische Präsidentenkandidat Mahmud Abbas will auch in Jerusalem Wahlkampf machen. Nachdem Israel der Fahrt zugestimmt hatte, sagte sein Wahlkampfmanager Ahmed Abdel Rahman gestern: „Dies ist kein Privileg. Er hat das Recht, in Jerusalem zu sein.“ In Ramallah wurde erwartet, dass Abbas Freitag nach Jerusalem reisen könnte, um auch die Al-Aksa-Moschee auf dem Tempelberg zu besuchen. Abbas gilt bei den Wahlen am 9. Januar als Favorit.

Um mögliche Manipulationen bei der Präsidentenwahl zu verhindern, wird waschfeste Tinte verwendet. Alle Wähler würden nach der Abgabe der Stimmzettel am Daumen mit der Tinte markiert, damit sie nicht in mehreren Wahllokalen hintereinander ihre Stimme abgeben können, teilte die Wahlkommission gestern mit. Die Tinte sei erst nach 48 Stunden abwaschbar und bereits erfolgreich getestet worden. Als weitere Maßnahme gegen Wahlfälschungen sollen bekritzelte Stimmzettel systematisch aussortiert werden.

In der Nacht zu Montag hat die israelische Armee eine Militäroperation gegen mutmaßliche Extremisten im nördlichen Gaza-Streifen kurz nach Beginn abgebrochen. Fernsehberichten zufolge wurden die Soldaten abgezogen, nachdem PLO-Chef Abbas die Aktion als Einmischung in die Wahl in den Palästinensergebieten kritisiert hatte. Die Armee selbst machte das schlechte Wetter für das vorzeitige Ende der Aktion verantwortlich.

Israel hat angekündigt, die rund 7.000 inhaftierten Palästinenser von der Wahl auszuschließen. Daraufhin erklärte der zuständige palästinensische Minister Hischam Abdel Rasek, dass die Palästinensische Autonomiebehörde das Verbot vor dem Obersten Gerichtshof Israels anfechten will.