Universität gegen Behörden

WITTEN taz ■ Die Universität Witten/Herdecke hat wegen der geplanten Abschiebung eines Studenten scharfe Kritik an den deutschen Ausländerbehörden geübt. „Durch das restriktive Verhalten einiger Beamter droht der Ruf Deutschlands als weltoffenes und tolerantes Land dauerhaft Schaden zu nehmen“, heißt es in einer Stellungnahme der Geschäftsführung der Privatuni.

Anlass der Kritik ist die drohende Ausweisung des aus dem Libanon stammenden Medizinstudenten Samer Nakib, der in Witten eine Facharzt-Weiterbildung absolviert. Der Student sollte trotz einer Intervention des grünen Bundesaußenministers Joschka Fischer ausgewiesen werden und erkämpfte sein Bleiberecht nur durch die kurzfristige Hochzeit mit seiner langjährigen Lebensgefährtin.

Nach Angaben der Geschäftsführung zählt Nakib zu den besten Studenten der Universität. Die Behörden sollten in vergleichbaren Fällen in Zukunft verantwortungsbewusster und mit mehr Augenmaß vorgehen, hieß es. KAN