: Krankenkassen sparen wie geplant
Reform entlastet Kassen um 9,5 Milliarden. Großteil bringen Versicherte auf
BERLIN ap ■ Die Gesundheitsreform hat den Krankenkassen nach Berechnungen von Regierungsberater Karl Lauterbach 9,5 Milliarden Euro Einsparungen gebracht und damit etwa so viel wie erwartet. Der Ärzteverband Hartmannbund betonte, dass die Entlastung der Kassen großteils durch Mehrkosten der Patienten zustande gekommen sei.
Lauterbach rechnete vor, dass die Kassen 2,5 Milliarden Euro weniger für Arzneimittel ausgaben, drei Milliarden Euro erhielten sie zusätzlich durch die erhöhten Zuzahlungen der Versicherten zu medizinischen Leistungen und die Praxisgebühr.
Der neue Krankenkassenbeitrag auf Betriebsrenten habe zwei Milliarden Euro eingebracht, Leistungskürzungen eine halbe Milliarde Euro. Durch so genannte Struktureffekte kamen nach Lauterbachs Rechnung 1,5 Milliarden Euro Entlastung zustande. Damit ist die Entwicklung gemeint, dass Patienten seltener zum Arzt gehen und so auch weniger verschrieben bekommen oder dass teure Facharzt- und Klinikbesuche vermieden werden. „Dies ist die stärkste Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung, die es je in einem Jahr gegeben hat“, sagte der Berater von Gesundheits- und Sozialministerin Ulla Schmidt (SPD). „Die Entlastungshoffnungen sind aufgegangen.“ Die zu Beginn der Reform von der Politik erwarteten Beitragssenkungen für die Versicherten wird es vorerst nicht geben.