: Sause mit Beethoven
GRUNDGESETZFEIER 250.000 Besucher erwartet
Die Bundesrepublik wird am Samstag 60 – und Gratulanten wie Stardirigent Daniel Barenboim, Sänger Udo Jürgens und Moderator Thomas Gottschalk wollen das mit hunderttausenden Besuchern am Brandenburger Tor feiern. Am 23. Mai 1949 trat das Grundgesetz in Kraft. Dieses Datum gilt als die Geburtsstunde der Bundesrepublik. Auf der Festmeile werden bis zu 250.000 Menschen erwartet, hieß es bei der Vorstellung des Programms am Dienstag. Bei dem Bürgerfest sind Gesprächsrunden mit Künstlern, Sportlern und Politikern, Lesungen und Konzerte geplant. Das Fest kostet die Bundesregierung etwa 3 Millionen Euro.
Möglicherweise spricht auch der designierte Bundespräsident im Anschluss an seine Wahl einige Worte. In der Planung sei eine solche Möglichkeit für das Staatsoberhaupt eingeplant, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg. Ob es dazu kommt, werde aber erst spontan am Samstag entschieden. Als Favorit geht Amtsinhaber Horst Köhler in das Rennen, aussichtsreichste Herausforderin ist SPD-Kandidatin Gesine Schwan. Der Bundespräsident wird an diesem Tag ab 12 Uhr im Reichstag gewählt.
Auf eine offizielle Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) oder einem anderen Regierungsmitglied sei verzichtet worden, sagte Steg. „Die Politik wird sich an diesem Tag bewusst zurückhalten.“ Nach der Bundespräsidentenwahl werden aber viele Politiker bei dem Barenboim-Konzert erwartet. Am Nachmittag (17.30 Uhr) spielt er mit der Staatskapelle Berlin am Brandenburger Tor Beethovens 9. Sinfonie. Zwischendurch können Besucher die Moderatoren Sandra Maischberger und Thomas Gottschalk im Gespräch mit prominenten Zeitzeugen aus Politik, Gesellschaft und Kultur erleben. Für den Abend sind neben Udo Jürgens auch der Komiker Otto Waalkes und die Band 17 Hippies angekündigt.
In der Akademie der Künste lesen Schriftsteller wie Uwe Tellkamp, Ingo Schulze und Thomas Brussig und die Schauspieler Ulrich Matthes, Nina Hoss, Mario Adorf und Iris Berben. Weil am Nachmittag in der Fußball-Bundesliga die Entscheidung über den neuen deutschen Meister fällt, lassen die Organisatoren prüfen, ob Spiele auf einer der Video-Leinwände übertragen werden können. (dpa)