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Archiv-Artikel

Brückenfinanzierung für Opel scheint zu stehen

OPEL Vertreter der Bundesregierung und deutscher Banken sollen sich geeinigt haben

FRANKFURT/MAIN dpa | Die Verhandlungen über die Zukunft des angeschlagenen Autobauers Opel gehen in die entscheidende Phase: Vertreter der Bundesregierung und deutscher Banken sollen sich auf ein Modell einer Brückenfinanzierung für Opel geeinigt haben. Das verlautete am Dienstag aus Regierungskreisen in Berlin. Allerdings müsse noch die Investorenfrage geklärt werden. An diesem Mittwoch läuft eine Frist aus, bis zu der Opel-Interessenten der Bundesregierung konkrete Konzepte vorschlagen sollen. Am selben Tag berät die Regierung bei einem Spitzentreffen über den Autobauer.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kam unterdessen zum ersten Mal mit der IG Metall in Frankfurt zusammen. Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber zeigte sich im Anschluss nicht überzeugt von den Plänen der Italiener. Huber sprach von unterschiedlichen Traditionen und Kulturen der Mitbestimmung in Italien und Deutschland. Auch das grundsätzliche Problem der ähnlichen Modellpaletten beider Hersteller sei nicht ausgeräumt worden, sagte der Gewerkschaftsvorsitzende. Unterdessen arbeitet die Bundesregierung an einem Treuhandmodell, um Opel mehr Zeit für die Verhandlungen zu geben. Damit soll Opel Deutschland aus dem Gesamtkonzern herausgelöst werden, um negative Auswirkungen einer GM-Insolvenz auf die deutsche Tochter zu vermeiden. Für das Modell ist die Zustimmung von GM und der US-Regierung nötig. Laut Steinbrück kommen von der US-Regierung und GM aber bislang keine eindeutigen Signale. Eine Delegation aus Deutschland reist möglicherweise am Wochenende für Verhandlungen nach Washington.