: Windparks am Horizont
Hamburger Bundesamt untersucht vier Eignungsgebiete in Nord- und Ostsee. Drei Projekte vor Entscheidung
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg wird bis zum Sommer voraussichtlich über drei weitere Windparkprojekte in Nord- und Ostsee entscheiden. Wie Präsident Peter Ehlers gestern auf der Jahrespressekonferenz sagte, arbeiten seine Mitarbeiter parallel daran, vier Meeresgebiete als besonders für Windparks geeignet auszuweisen. Diese Arbeit geht Hand in Hand mit der Raumplanung für die Ausschließliche Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands auf den beiden Meeren, mit der das BSH im vorigen Jahr beauftragt worden ist.
Die Notwendigkeit einer Raumplanung auf dem Meer begründete Ehlers mit den wachsenden und häufig konfliktträchtigen Nutzungsansprüchen an das Meer. Während sich auf See früher ein paar Kauffahrer und Fischer tummelten, stehen dort heute Ölplattformen und Windräder. Es gibt Kabeltrassen und Naturschutzgebiete, den Wunsch, Touristen herbeizulocken, und Übungsgebiete fürs Militär. Im vorigen Jahr habe das BSH die dafür nötigen Grundsätze erarbeitet. Im neuen Jahr soll das erste förmliche Planungsverfahren eingeleitet werden.
Ziel sei es, die zu genehmigenden Offshore-Windparks auf die in Arbeit befindlichen Eignungsgebiete zu konzentrieren, sagt Ehlers. Für zwei solcher Gebiete westlich von Sylt und nordöstlich von Rügen plant das BSH in diesem Jahr öffentliche Anhörungen. Auf Sylt dürfte das auf große Resonanz stoßen. Dort hat sich eine Bürgerinitiative namens „Gegenwind“ gegründet, die für eine „Bewahrung des freien Horizonts“ eintritt.
Beim BSH sind 27 Anträge für Windparks in der Nordsee und sechs für die Ostsee gestellt worden. Sieben Projekte mit insgesamt 490 Windrädern hat das Amt genehmigt. Zwei Projekte für die Ostsee wurden 2004 abgelehnt. knö