: Flut-Spenden senken Steuern
Hilfe für Seebebenopfer können als Förderung mildtätiger Zwecke unbürokratisch abgesetzt werden. Zahl der als vermisst gemeldeten Deutschen sinkt auf 639
BERLIN rtr/afp ■ Spenden für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien können unbürokratisch und umfassend steuermindernd abgesetzt werden. In Abstimmung mit den obersten Finanzbehörden der Länder legte das Bundesfinanzministerium am Freitag einen Katalog vor, der neue Formen der steuerlichen Anrechenbarkeit von Spenden geschaffen und die Spendenpraxis insgesamt erheblich entbürokratisiert und erleichtert hat.
Danach sind Spenden für Katastrophenopfer als Förderung mildtätiger Zwecke absetzbar. Als Nachweis genügen ein Einzahlungsbeleg, eine Buchungsbestätigung oder beim Online-Banking ein PC-Ausdruck. Absetzbar sind auch Spenden an Vereine, wenn das Geld dann an die Opfer des Seebebens fließt. Spenden direkt aus dem Gehalt mindern den steuerpflichtigen Teil des Einkommens.
Unternehmen können Zuwendungen aus dem inländischen Betriebsvermögen an ein von der Flut geschädigtes Unternehmen als Betriebsausgabe abziehen. Voraussetzung ist, dass diese Zuwendungen in Form von Wirtschaftsgütern oder anderen betrieblichen Nutzungen oder Leistungen gewährt werden, nicht aber in Geld. Finanzielle Hilfen von Arbeitgebern an Arbeitnehmer, die von der Naturkatastrophe betroffen wurden, sind bis zu einem Betrag von 600 Euro im Jahr steuerfrei.
Indes ist die Zahl der vermissten Deutschen nach Angaben des Auswärtigen Amts seit Donnerstag um 29 auf 639 gesunken. Ministeriumssprecher Walter Lindner sagte, es kehrten immer noch vermisste Touristen nach Deutschland zurück, ohne sich zunächst hier zu melden. Eine Entwarnung wollte Lindner aber nicht geben. Im Gegenteil sei eher zu befürchten, dass die Zahl der tatsächlich Vermissten am Ende höher als die vermisst gemeldeten Personen liegen werde. Die Zahl der identifizierten deutschen Toten liegt unverändert bei 60, davon 46 in Thailand und 14 in Sri Lanka. Weiterhin wurden bisher 300 verletzte Bundesbürger gezählt. Zur Identifizierung seien derzeit 51 BKA-Beamte in der Krisenregion. Der Krisenstab des Auswärtigen Amts geht davon aus, „dass in nicht allzu ferner Zukunft größere Identifikationszahlen“ genannt werden können.
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