: WAS BISHER GESCHAH
Schleswig-Holstein wählt eigentlich schwarz – bis weit in die 80er-Jahre saßen die Sozialdemokraten im hohen Norden in der Opposition. Erst die Barschel-Affäre beendete die Serie konservativer Wahlsiege. Seither wählen die Nordlichter SPD: Erstmals siegte die SPD 1988 unter Björn Engholm, seither alle vier Jahre wieder. Seit 1993 ist Heide Simonis Ministerpräsidentin, seit 1996 muss sie die Grünen mitregieren lassen.
Dennoch ist die CDU mit rund 31.000 Mitgliedern weiterhin stärkste Partei im Land und schaffte bei der Kommunalwahl 2003 erdrutschartige Siege quer durch ganz Schleswig-Holstein. Auch alte SPD-Hochburgen, etwa Lübeck, werden heute von den Christdemokraten regiert. Gute Voraussetzungen also für einen Wechsel im Kieler Landtag, den die CDU mit ihrem Spitzenkandidaten Peter Harry Carstensen schaffen will. In den Meinungsumfragen lagen SPD und Grüne zuletzt Kopf an Kopf mit CDU und FDP.
Der Nordfriese Carstensen wurde am 12. März 1947 geboren. Er absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre, studierte Agrarwissenschaften und lehrte bis 1983 unter anderem an der Landwirtschaftsschule in Bredstedt. Dann zog er als Direktkandidat in den Bundestag ein. 2002 war er in Edmund Stoibers Kompetenzteam für die Bundestagswahl der Schattenminister für Landwirtschaft. TAZ
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