: Vulgärkeynesianismus
Betr.: „Lügen und Legenden“, taz hamburg v. 24.1.
Die Ausführungen des Herrn Müller sind ja nun an vulgärkeynesianischer Verdummung schwer zu überbieten. Wie kann von einer Politik des „Kaputtsparens“ gesprochen werden, wenn nach wie vor Jahr für Jahr mehrere 100 Millionen Euro in Hamburg zur Deckung des Finanzierungssaldos im Betriebs- und Investitionshaushalt der Stadt herangezogen werden müssen und gleichzeitig bei im Vergleich zur jeweiligen Finanzplanung erfolgten Steuerausfällen in dreistelliger Millionenhöhe das absolute Investitionsniveau im Wesentlichen konstant gehalten werden kann. Keynes würde sich wohl im Grabe umdrehen, wenn er seine Theorie so missbraucht sähe.
Im mutmaßlichen Gegensatz zu den beifälligen Gewerkschaftsvertretern habe ich die „General Theory“ im Orginal gelesen. Eine hemmungslose Verschuldungsorgie, wie sie sich Herr Müller offenbar vorstellt, lässt sich m. E. aus diesem Werk jedenfalls nicht ableiten. Bernd Anders