KOMMENTAR VON SVEN-MICHAEL VEIT : Die den Klimaschutzverkohlen
Es mag sein, dass die Elbe ein bisschen weniger leiden muss. Es mag sein, dass Vattenfall ein bisschen weniger Profit machen wird. Und es mag sein, dass Verwaltungsgerichte ein bisschen weniger Arbeit haben werden. Der Umwelt bringt es nichts und dem Klima der Zukunft ist es weiterhin abträglich.
Das Kohlekraftwerk Moorburg ist nicht ökologisch verträglich zu machen. Strom und Wärme durch Verbrennen von Kohle zu erzeugen, bleibt allem bemühten grünen Anstrich zum Trotz eine Technologie der Vergangenheit.
Die Nachrüstung mit einem Hybridturm würde die Elbe wahrscheinlich entlasten: weniger Wasser entnehmen, weniger Wasser aufheizen, weniger Fische häckseln. Die Wunden, die der Natur zugefügt werden, mögen kleiner werden, schmerzhaft bleiben sie gleichwohl.
Dafür hofft Vattenfall, durch weniger Betriebspausen mehr Energie erzeugen und mehr verdienen zu können. Dafür aber muss noch mehr Kohle verbrannt werden, weil der Hybridturm den Wirkungsgrad senkt. Und der Kohlendioxid-Ausstoß von etwa neun Millionen Tonnen im Jahr – so viel wie der Hamburger Straßenverkehr – würde sogar noch erhöht.
Es gibt kein klimafreundliches Kohlekraftwerk. Eine energiepolitische Zukunft kann es nur geben ohne Köhlerhütten aus grauer Vorzeit.
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