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Archiv-Artikel

Fluggesellschaften erwarten dieses Jahr Milliardenverluste

WIRTSCHAFTSKRISE Branchenverband Iata warnt, dass weltweit 100.000 Arbeitsplätze bedroht seien

KUALA LUMPUR dpa | Die Luftfahrtbranche muss wegen der Wirtschaftskrise in diesem Jahr weitaus drastischere Verluste hinnehmen als bislang erwartet: Der Weltverband Iata rechnet jetzt mit einem Minus von 9 Milliarden Dollar (6,4 Milliarden Euro) für 2009. Das ist fast doppelt so viel wie die Vorhersage vor zweieinhalb Monaten. Weltweit seien 100.000 Arbeitsplätze in Gefahr, sagte Iata-Chefökonom Brian Pearce, ein Viertel davon in Europa. Auch 2008 waren die Verluste höher als bislang bekannt: nicht 8,5 Milliarden, sondern 10,4 Milliarden Dollar.

„Wir kämpfen ums Überleben“, erklärte Generaldirektor Giovanni Bisignani am Montag im malaysischen Kuala Lumpur. „Dies ist die schwierigste Situation, mit der sich die Branche je auseinandersetzen musste.“ Er forderte eine stärkere Deregulierung, die Öffnung von Routen, die Lockerung der Beteiligungsklauseln, um grenzüberschreitende Fusionen zu erleichtern, und mehr staatliche Gelder zur Erforschung von Agrotreibstoffen. Die Luftfahrtbranche beschäftigt weltweit etwa 32 Millionen Menschen. Eine Öffnung für mehr Wettbewerb könne 24 Millionen neue Jobs schaffen, meinte er.

In der Iata sind 226 Fluggesellschaften organisiert, die mehr als 93 Prozent des Linienflugverkehrs abwickeln.