Gorleben: Ausbau teurer als Erkundung

ATOM Fast 800 Millionen Euro für ein Endlager

BERLIN taz | Fast die Hälfte der Kosten für den niedersächsischen Salzstock in Gorleben sind laut Rechnungen der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg bereits in dessen Ausbau zum Endlager geflossen. Das erklärte sie am Dienstag. Bislang wurden 1,51 Milliarden Euro in Gorleben verbaut.

Die Bürgerinitiative zieht von dieser Gesamtsumme 400 bis 500 Millionen Euro ab, die der Präsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), Wolfram König, als Kosten für ein reines Erkundungsbergwerk genannt hat. Zudem ziehen die Atomkritiker die Kosten ab, die seit dem Ausbaustopp im Juni 2000 für die Offenhaltung bis Ende 2008 angefallen sind. Diese bezifferte die Bundesregierung im Mai auf 239,8 Millionen Euro,

„Daraus folgt, dass mindestens die Hälfte der Ausgaben, nämlich 700 bis 800 Millionen Euro, bereits in den Ausbau des Endlagers Gorleben geflossen sind“, sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative. Weder das BfS noch das Bundesumweltministerium wollten die sehr pauschale Rechnung der Bürgerinitiative am Dienstag auf taz-Anfrage bestätigen. NADINE MICHEL