: Rettung auf bulgarisch
Die Bulgarischen Filmwochen zeigen aktuelles Filmschaffen aus dem äußersten Süden Europas
Filme aus Bulgarien sind bislang nur äußerst selten im Kino zu sehen. Dabei hat die Kunst des Filmschaffens dort in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Wenn auch die Mittel meist noch stark begrenzt sind, Bulgarien hat längst eindrucksvolle Filme vorzuweisen. Einen langen Blick auf das Zelluloid aus dem äußersten Süden Europas werfen ab heute die Bulgarischen Filmwochen im Abaton. Nicht nur, um mehr über Filme zu erfahren. Sondern auch, um Beziehungen fester zu knüpfen: Zur Premiere ihrer Werke werden jede Menge Persönlichkeiten der Bulgarischen Filmwelt zu Gesprächen und Begegnungen in Hamburg erwartet.
Eröffnet wird das Festival denn auch mit einem deutsch-bulgarischen Zusammentreffen schon auf der Leinwand. Zur Premiere seines Spielfilms „Die Welt ist groß und Rettung lauert überall“ nach dem gleichnamigen Roman von Ilija Trojanow kommt Stefan Komandarev ins Abaton. Und erzählt zunächst vom Bulgarien der Achtziger. Über der idyllischen Kinderzeit von Alex in einer kleinen Stadt in der Provinz ziehen dunkle Wolken auf. Vom Vater wird verlangt, den Großvater, einen Backgammon-Meister, zu bespitzeln. Woraufhin die Familie in den Westen emigriert. 25 Jahre später liegt Alex nach einem Autounfall, bei dem beide Eltern umgekommen sind, in einem deutschen Krankenhaus. Der Großvater kommt her und bringt dem Enkel das Backgammonspielen bei. Durch das Spiel ins Leben zurückgeholt, machen sich die beiden schließlich auf einem Tandem auf den Weg zurück nach Bulgarien. MATT
■ Do, 11. 6. – So, 19. 7., Abaton, Allende-Platz 3, www.abaton.de