Jenseits von Murano

Zeitgleich zeigen zwei Austellungen in Düsseldorf wenig bekannte osteuropäische Glaskunst nach 1945

Die Landeshauptstadt wird zur Glaskunststadt. Gleich zwei Ausstellungen beschäftigen sich in der nächsten Zeit mit unbekannter Glaskunst aus den Jahren nach 1945. Tschechische Arbeiten aus dieser Epoche sind zum Beispiel ziemlich unbekannt. 360 Werke vom Gefäß über Objekte und Skulpturen bis zum monumentalen Raumobjekt zeigt das Düsseldorfer Museum Kunst Palast in seiner umfangreichen Ausstellung „Aufbruch: Tschechisches Glas 1945-1980“ - und schließt damit im Westen eine Lücke: Die Vorstellungen über Glaskunst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts würden dort von Skandinavien und dem italienischen Murano beherrscht. Eine der Hauptattraktionen der Schau ist eine Arbeit von Rene Roubicek, der eines seiner Werke, ein gläsernes großformatiges Raumobjekt von 1959, eigens neu arrangiert. Zeitgleich präsentiert das Glasmuseum Hentrich im Grünen Gewölbe der Düsseldorfer Tonhalle eine Schau zur vierhundertjährigen Erfolgsgeschichte des böhmischen Glases: Vom Emailhumpen der Renaissance über die Kristallgläser des Barock bis zu Biedermeier und Jugendstil. PEL