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Archiv-Artikel

nordpol: wahlwerbung

Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.

Thiesen hat ein gutes Wochenende hinter sich. Die Stadt Rendsburg hatte ein Seniorentreffen organisiert, bei dem sich die Direkt-Kandidaten des Wahlkreises vorstellen konnten. Thiesen saß mit auf dem Podium. „Es war das erste Mal, dass ich die Möglichkeit hatte, öffentlich gegen die anderen Kandidaten anzutreten“, sagt Thiesen. Nachher habe ein älterer Herr zu ihm gesagt: „Sie haben hier ein paar Seelen gewonnen.“ Vor allem beim Debattenpunkt „Kaufkraftverlust“: Rendsburgs Einzelhändler verlieren durch den Abzug der Bundeswehr Konsumenten, viele Läden stehen leer. Thiesen schlägt vor, neue Läden aufzuwerten, indem man im hinteren Gebäudeteil Sammlungen zeigt – zum Beispiel die 50.000 Autogramme umfassende Sammlung eines Rendsburgers. Das nur so als „grundsätzliche Richtung“. Thiesen: „Mit diesem Vorschlag habe ich ein kleines Tor geschossen.“