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Archiv-Artikel

die anderen über rice in nahost und die verschuldeten armen länder

Zur Rundreise der neuen US-Außenministerin Condoleezza Rice schreiben die Dernières Nouvelles d’Alsace aus Straßburg: Washington hat das Problem zwischen Israelis und Palästinensern wieder fest in die Hand genommen. Europa, das nicht in der Lage ist, mehr als besänftigende Worte oder Euro-Scheine anzubieten, fordert diese Einmischung seit langem. Sicherlich liegt einer der Gründe für den internationalen Terrorismus in diesem endlosen Konflikt. Das „alte Europa“ und Frankreich, die keine glaubwürdige militärische Kraft haben, sind nicht in der Lage, die amerikanische Führung in Frage zu stellen. Man wünscht sich diese Führungsrolle nur etwas diskreter, respektvoller, in gewisser Hinsicht freundschaftlicher. Dies ist die Botschaft, die Berlin, Paris und auch Ankara der amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice übermitteln wollen.

Zum gleichen Thema meint die Financial Times aus London: Wenn die erste Auslandsreise von Condoleezza Rice als US-Außenministerin eine Lehre bereithält, dann ist es die, dass man sich keine zu großen Hoffnungen auf eine neue Ära der transatlantischen Harmonie machen sollte. Es ist wahr, dass der Umgangston zwischen Washington und seinen europäischen Verbündeten wieder etwas freundlicher geworden ist. Aber es bleiben grundsätzliche Meinungsunterschiede, vor allem bei den Themen Iran und China. Sowohl die USA als auch die Europäische Union werden Zugeständnisse machen müssen, wenn sie vermeiden wollen, dass sich ihre Beziehungen gleich wieder abkühlen.

Zum Treffen der G-7-Finanzminister schreibt der Guardian aus London: Viel spricht dafür, den Ausgang des Treffens der G-7-Finanzminister als Enttäuschung zu betrachten. Vorher bestand eine realistische Aussicht auf einige gute Neuigkeiten für Afrikas ärmste Länder. Aber alle Hoffnungen wurden mit der Ankunft des US-Vertreters John Taylor zerstört. Die USA, so machte er deutlich, würden die Vorschläge der britischen Regierung für einen internationalen Finanzierungsfonds nicht unterstützen. Doch man sollte auch nicht zu pessimistisch sein. Die Finanzminister haben nur die Voraussetzungen für den G-8-Gipfel im Juli geschaffen. Und angesichts einer einheitlichen Linie Großbritanniens, Frankreichs, Italiens und Deutschlands zeigten sich die USA flexibler als erwartet. So hat Europas Geschlossenheit dazu beigetragen, doch noch eine beeindruckende Abschlusserklärung zustande zu bekommen. Dazu gehört die Grundsatzübereinkunft, den ärmsten Ländern ihre Schulden zu 100 Prozent zu erlassen.