: Mehr als 60 Tote bei Anschlägen im Irak
Selbstmordattentate in Bakuba und Mossul. Überfall auf Polizeistation südlich von Bagdad. „Letzte Warnung“ von Entführern der italienischen Journalistin Sgrena
BAGDAD dpa/ap ■ Am bisher blutigsten Tag seit den Wahlen vor acht Tagen sind gestern im Irak bei Anschlägen und bewaffneten Zusammenstößen mehr als 60 Menschen getötet worden. Der schlimmste Zwischenfall ereignete sich in Bakuba, wo ein Selbstmordattentäter vor einer Rekrutierungsstelle der irakischen Polizei 14 Bewerber mit in den Tod riss. In Mossul starben 11 Polizisten, als sich ein Attentäter an einem Kontrollpunkt mit einem Sprengstoffgürtel in die Luft jagte. Ein weiterer Iraker starb in Mossul bei der Explosion einer Mörsergranate.
Bereits Montagnacht überfielen Aufständische eine Polizeistation südlich von Bagdad und lieferten sich ein einstündiges Feuergefecht mit den Sicherheitskräften. Dabei wurden 22 Polizisten und Soldaten sowie 14 Angreifer getötet. Im Norden Bagdads kam ein US-Soldat bei einem Anschlag ums Leben.
Unterdessen haben die Entführer der im Irak verschleppten italienischen Journalistin Giuliana Sgrena die Regierung in Rom erneut zum Abzug ihrer Truppen aus dem Irak aufgefordert. Es handele sich um die letzte Nachricht, heißt es in der via Internet verbreiteten Erklärung der Gruppe „Organisation des Dschihad im Zweistromland“. Ansonsten werde die Gruppe eine endgültige Entscheidung über das Schicksal der Reporterin treffen.