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Archiv-Artikel

Rice fordert mehr Nato-Elan im Irak

Zum Antrittsbesuch in Brüssel verlangt US-Außenministerin mehr Ausbilder

BRÜSSEL ap ■ Die USA dringen auf ein stärkeres Engagement der Nato-Staaten bei der Ausbildungsmission im Irak. Dies machte US-Außenministerin Condoleezza Rice bei ihrem Antrittsbesuch bei der Allianz gestern in Brüssel deutlich. Vor ihren Amtskollegen traf Rice Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer. Beide verständigten sich darauf, dass sich bis zum Nato-Gipfel am 22. Februar alle 26 Mitgliedstaaten an der Mission beteiligen sollten.

Dabei sei es zweitrangig, ob die Mitgliedstaaten in oder außerhalb Iraks Polizei oder Militär ausbildeten, hieß es. Die Nato will im Irak bei der Ausbildung von Militär und Polizei helfen und hat dazu bereits rund 100 Mitarbeiter in Bagdad stationiert. Deutschland, Frankreich, Belgien und Spanien weigern sich aber, für die Nato-Mission eigene Soldaten in den Irak zu entsenden, und wollen nur außerhalb des Landes ausbilden.

Deutschland hat damit bereits in den Vereinigten Arabischen Emiraten begonnen. Die von der Nato geplante Ausweitung der Mission im Irak gestaltet sich schwierig. Kaum ein Mitgliedstaat sei bereit, weitere Kräfte nach Bagdad zu entsenden, hieß es in Nato-Kreisen. Besonders die kleineren Mitgliedstaaten seien sehr zurückhaltend. Das Thema war neben dem Isaf-Einsatz in Afghanistan auch Gegenstand des zweitägigen Treffens der Nato-Verteidigungsminister, das gestern in Nizza begann.