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Archiv-Artikel

nordpol: wahlwerbung

Holger Thiesen, 50, ist einer von sieben parteilosen Kandidaten, die bei den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein antreten. Was bedeutet Wahlkampf ohne Parteiapparat? Die taz will’s wissen.

Das letzte Wochenende vor der Wahl, die heiße Phase. Mit seiner orangenen Scherpe über dem Oberkörper wird Thiesen am Samstag in der Fußgängerzone unterwegs sein. Auf einen Stand verzichtet er bewusst: „Ich bin in Bewegung. Ein Stand wäre für mich das typische Zeichen von Stillstand.“ Diesen Sonntag wird er dann nach Kiel fahren zu einem politischen Frühschoppen, den der ebenfalls parteilose Kandidat Marko Giurini ab 11 Uhr in Kuddel’s U-Bootbar veranstaltet. Giurini hat alle seine „parteiischen Mitbewerber“ im Wahlkreis Kiel-Nord eingeladen. „Für alle, die es betrifft“, hat Giurini unter die Einladung geschrieben, „warum wohnen Sie nicht in dem Wahlkreis den Sie vertreten wollen?“ Thiesen ist skeptisch, dass einer der Parteikandidaten kommt. „Die sagen immer nur: ‚Was soll das?‘.“