Irak, Afghanistan: mehr US-Folter

WASHINGTON rtr ■ Eine US-Bürgerrechtsgruppe hat gestern Akten des US-Militärs über weitere Misshandlungsfälle im Irak und Afghanistan veröffentlicht. Die Unterlagen enthalten Aussagen von Offizieren, Hinweise auf Fotos und die Ergebnisse von Ermittlungen. Die Gruppe ACLU hatte die Veröffentlichung gerichtlich erzwungen. In einem Fall wurde ein im September 2003 festgenommener Iraker nach eigener Aussage mit einem Baseballschläger und einem Gewehrkolben geschlagen sowie mit einem Seil gewürgt. Ihm wurden die Arme ausgekugelt, die Nase gebrochen, eine ungeladene Pistole in den Mund geschoben und dann der Abzug durchgezogen. Die US Army habe die Ermittlungen eingestellt. Weiter enthalten die Papiere Hinweise auf eine im Juli 2004 von der Army sichergestellte CD-ROM mit Fotos von Gefangenen-Misshandlungen im Stützpunkt Fire Base Tycze im Süden Afghanistans. Zudem gibt es Aussagen über Angriffe von US-Sondereinheiten auf afghanische Zivilisten im Mai 2004. Auch hier wurden die Ermittlungen eingestellt.