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Archiv-Artikel

Anschlagserie zu Aschura-Fest im Irak

An dem höchsten schiitischen Feiertag kommen 91 Personen bei mehreren Selbstmordattentaten ums Leben

BAGDAD ap ■ Die Serie von Anschlägen zum Höhepunkt des schiitischen Aschura-Fests hat mindestens 91 Menschen im Irak das Leben gekostet, rund 100 Personen wurden verletzt. Die Angriffe richteten sich meist gegen schiitische Moscheen, Prozessionen und Mitglieder der irakischen Sicherheitskräfte. Diese hatten mit drastisch verschärften Sicherheitsvorkehrungen, zum Beispiel der Schließung der Landesgrenzen, versucht, ein Desaster wie im Jahr zuvor zu verhindern, als bei Anschlägen zum Aschura-Fest in Bagdad und Kerbela 181 Menschen getötet wurden. Trotzdem gab es Samstag bei 8 Selbstmordattentaten 55 Tote, am Freitag starben bei ähnlichen Angriffen 36 Menschen.

In mehreren Städten im Westen von Bagdad in der sunnitisch dominierten Provinz Anbar starteten US-Marineinfanteristen und irakische Soldaten gestern eine Offensive gegen die Aufständischen. Es galt ein Ausgehverbot. In Anbar war erst am Samstag wieder ein US-Soldat getötet worden. Die Zahl der Toten in Reihen der US-Streitkräfte stieg damit seit Beginn des Krieges im März 2003 nach einer inoffiziellen Zählung auf 1.477.

Die irakischen Behörden meldeten unterdessen die Festnahme von zwei Anführern der Aufständischen. Sie sollen die Kämpfer in den Städten Bakuba und Mossul angeleitet haben. Der in Bakuba festgenommene Haidar Abu Bawari soll ein enger Vertrauter des Jordaniers Abu Mussab al-Sarkawi sein, der die Terrorgruppe al-Qaida im Irak leitet.