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Böse Post für den SSW

Der kleine SSW und seine rund 52.000 Wähler nehmen der CDU ihren Sieg weg – darf der das? Viele Schleswig-Holsteiner meinen nein und überschütteten das Büro des Südschleswigschen Wählerverbandes mit „nicht so netten E-Mails, Faxen und Anrufen“, berichtete gestern die SSW-Landeschefin Gerda Eichhorn in Kiel. Ein erboster Bürger drohte gar, dass „die deutsch-dänischen Grenzkämpfe wieder eröffnet werden“, wenn der SSW Rot-Grün zur Macht verhilft.

Eben danach sieht es aus: Gestern bestätigte SSW-Spitzenkandidatin Anke Spoorendonk ihre Absicht, eine Minderheitsregierung zu tolerieren. Eine Koalition wollte sie nicht ausschließen, „aber nur, weil man in der Politik nie nie sagen soll.“ Die Forderung, die Dänen-Vertretung solle sich neutral verhalten oder die größere Partei unterstützen, wies Spoorendonk zurück. Das Mandat des SSW sei „voll gültig“, die beiden Abgeordneten fühlten sich „weder der CDU noch der SPD, sondern unseren Wählern verpflichtet.“ Das Problem der CDU sei nicht der SSW, sondern die FDP, die Stimmen verloren hat.

In den nächsten Tagen wird der SSW mit den beiden großen Parteien über die Frage der Tolerierung sprechen. est

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