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unterm strich

Kinder, wie die Zeit vergeht! Die Internetseite perlentaucher.de – das ist die Homepage, die jeden Morgen vor der Frühkonferenz alle Feuilletonredakteure anklicken, um dort einen Überblick zu bekommen, was die lieben Kollegen so alles gemacht haben – wird nun auch schon bald fünf Jahre alt; am 15. März 2000 ging dies Metafeuilleton erst mal online. So alt wird kein Schwein, hat unser Onkel Herbert früher bei so einem Anlass immer gesagt. Im realen Leben würde man sich nun mit der baldigen Einschulung beschäftigen. Der Perlentaucher überspringt aber ein paar Entwicklungsschritte und bekommt sogar schon Nachwuchs: den englischsprachigen Ableger signandsight.com. Auf ihm sollen die deutschen Feuilletondebatten auch der nichtdeutschsprachigen Welt zugänglich gemacht werden – was einen deutschen Kulturredakteur naturgemäß freut, aber auch ein wenig schaudern lässt: wieder ein Stück Weges vorangeschritten auf dem Weg zum Weltwichtigkeitsfeuilleton; andererseits: die Chance, die Fackel der Aufklärung auch über Sprachgrenzen hinweg leuchten zu lassen, ist natürlich zu begrüßen. Kurz: erst mal abwarten, was sich daraus so alles ergibt!

Ansonsten kulturell eine ruhige Nachrichtenlage. Erwähnenswert immerhin, dass der Gründer und langjährige Leiter des Moerser Jazz-Festivals, Burkhard Hennen, seinen Vertrag als künstlerischer Leiter des renommierten Festivals über das Jahr 2005 hinaus nicht mehr verlängern will: Streit mit der Stadt Moers über die Berücksichtigung künstlerischer Fragen bei der Organisation des Festivals, heißt es. Außerdem geht der mit 15.000 Euro dotierte Preis der LiteraTour Nord an Terézia Mora, die mit ihrem Roman „Alle Tage“ ja derzeit sowieso einiges an Lob und Preisen absahnt. Glückwunsch!

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