verpasst?
: Es ist wie Sex

„First Kill“, Sonntag, 22.15 Uhr, Phoenix

In jedem von uns steckt ein Killer: „Sie müssen nur den Abzug betätigen, den Rest erledigt das Gewehr für sie“, erklärt grinsend ein im Rollstuhl sitzender Vietnam-Veteran der Filmemacherin Coco Schrijber auf die bange Frage, ob denn auch sie in der Lage wäre, reihenweise Menschen umzubringen.

Nie wird darüber gesprochen, dass Soldaten im Krieg die Erlaubnis erteilt wird, einem durch die Zivilisation nur mühsam in Schach gehaltenen, archaischen Hobby zu frönen: töten, killen, massakrieren. Und, wie fühlt sich das an? „Es ist wie Sex“, sagt der Vietnam-Veteran und spricht damit wohl eine erschütternde Wahrheit aus. Der ebenfalls zu Wort kommende Co-Autor von „Apocalypse Now“ drückt es wie folgt aus: „Wenn Krieg die Hölle wäre und nur die Hölle und es gäbe keine anderen Farben auf dieser Palette, wenn das das Resümee aller Erfahrungen wäre und nichts anderes, dann würden die Menschen keine Kriege mehr führen.“ Schrijber hat in ihrer Dokumentation derart viele Farben gezeigt, dass einem schwindelig wurde. MRE