Strittige Personalie

Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (parteilos) ließ gestern erklären, dass sie Wolfgang Dittmar zum neuen Leiter des Amts für Bildung machen möchte. Weil der CDU-Mann den hohen Posten ohne Ausschreibungsverfahren bekommen soll, regt sich Protest bei der Bürgerschaftsopposition. Statt um „eine gute Besetzung dieser wichtigen Position“ gehe es der Senatorin „um Parteimitgliedschaft und Kungelei“, meinte die SPD-Schulpolitikerin Britta Ernst. „Dies ist ein eklatanter Filz-Fall.“ Auch GAL-Fraktionschefin Christa Goetsch erneuerte gegenüber der taz ihr schon in der Bürgerschaft angebrachtes Befund-Bonmot, in Hamburg wachse einzig „schwarzer Filz“.

Unterstützung erhielt die Schulsenatorin dagegen erwartungsgemäß von der regierenden CDU-Fraktion. Deren schulpolitischer Sprecher Robert Heinemann wies alle Filz-Vorwürfe zurück. Der Senat habe wiederholt gezeigt, dass er bei Personalfragen nicht auf Parteizugehörigkeit achte: „Unter SPD-Regierungen wären solche Entscheidungen undenkbar gewesen.“ Mit dem langjährigen Schulleiter Dittmar habe Dinges-Dierig „einen herausragenden Kandidaten“ gefunden, so Heinemann. Im Februar hatte Vorgänger Philipp Wrieden nach nur 61 Tagen im Amt das Handtuch geworfen. aldi