EINSCHRÄNKUNGEN IM NAHVERKEHR : Weiter Chaos bei der S-Bahn – Grüne fordern Ausstieg aus Vertrag
Das Gedränge in den Berliner S-Bahnen bleibt, der Unmut wird größer. Für die nächsten Tage gebe es „keine Entwarnung“, sagte ein Bahnsprecher am Freitag. Die Fahrgäste müssen sich auch an diesem Wochenende auf Einschränkungen einstellen. Weiterhin dürfen knapp ein Drittel der Wagen nicht eingesetzt werden.
Außerdem fahren zwischen Schöneweide und dem Flughafen Schönefeld bis Montag, 1.30 Uhr keine S-Bahnen, teilte die Deutsche Bahn mit. Ersatzbusse sollen die Fahrgäste im 20- und 30-Minuten-Takt an ihr Ziel bringen. Grund seien Bauarbeiten in Adlershof.
Aus der Opposition im Abgeordnetenhaus wurde der Ruf laut, den Vertrag des Senats mit der S-Bahn vorzeitig zu kündigen. Die Ereignisse der vergangenen Tage eröffneten dem Abgeordnetenhaus die Möglichkeit, den „schlecht verhandelten Vertrag wegen der Sicherheitsmängel außerordentlich zu kündigen und neu zu verhandeln“, sagte die verkehrspolitische Sprecherin der Grünen, Claudia Hämmerling, am Freitag. Ein neuer Vertrag müsse darauf ausgerichtet sein, „Qualität und Sicherheit des S-Bahn-Verkehrs“ sicherzustellen. Verstöße sollten scharf sanktioniert werden.
Fahrgastvertreter verlangten eine Entschädigung für die Kunden. Das Bundesverkehrsministerium sprach von „skandalösen Zuständen“. (dpa)