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Bildungsmisere: Jeder vierte Hauptschüler in Nordrhein- Westfalen hat Schwierigkeiten, einfache Texte zu verstehen. Das ist ein Ergebnis des ersten landesweiten Leistungstests an den neunten Klassen der NRW-Schulen. Schulministerin Ute Schäfer (SPD) kündigte an, außerhalb der Gymnasien 1.750 zusätzliche Lehrerstellen zur Verfügung zu stellen, besonders in Schulen mit hohem Einwandereranteil. „Ich kann mit den Ergebnissen nicht zufrieden sein“, sagte die Ministerin gestern in Düsseldorf. Bei der Förderung sei nun „Schluss mit dem Gießkannenprinzip“.

Die Lehrergewerkschaft VBE forderte eine Vereinfachung der Verfahren bei den Lernstandserhebungen. Die Lehrer benötigten außerdem mehr Zeit für die Durchführung, erklärte der Verband Bildung und Erziehung (VBE) in Dortmund. Lehrer hätten in einer Umfrage auch die Organisation der Tests kritisiert. So habe es wegen Server-Überlastungen teilweise Stunden gedauert, bis die Aufgaben aus dem Internet herunter geladen waren. Der VBE sprach sich daneben für ein Vorziehen der Tests vom 9. auf das 8. Schuljahr aus.Bürokratieabbau: Die Abschaffung des Tariftreuegesetzes hat der nordrhein-westfälische Städte- und Gemeindebund gefordert. Das Gesetz sei ein „bürokratisches Monstrum“, das seit seinem Inkrafttreten vor zwei Jahren nur Schaden angerichtet habe, erklärte der Geschäftsführer des Städtebundes, Bernd Jürgen Schneider, am Dienstag in Düsseldorf. Das Gesetz schreibt Kommunen und anderen öffentlichen Stellen vor, Bau-Aufträge und Aufträge im öffentlichen Nahverkehr nur an Firmen zu vergeben, die mindestens Tariflöhne zahlen.Hilfsangebot: Der Frauenrat NRW setzt sich für weibliche Flutopfer in Südostasien ein. In einer Resolution fordert der Rat die Bundesregierung und Hilfsorganisationen auf, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen vor Ort dazu zu verpflichten, besonders die Sicherheit von Frauen und Kindern zu schützen und in Projekte zu investieren, die die wirtschaftliche Eigenständigkeit von Frauen fördern. Der Frauenrat, ein Zusammenschluss von landesweit 70 Frauenverbänden, sieht Frauen von der Katastrophe besonders betroffen. Über 400.000 sind verwitwet und nun die einzigen Ernährerinnen ihrer Familien, darüber hinaus sind sie Opfer von Gewalt: Frauenverbände haben berichtet, dass in Sri Lanka Massenvergewaltgiungen nicht geahndet wurden.Hilfsgesuch: Zum Ausgleich der knapper werdenden öffentlichen Mittel ist die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen immer mehr auf Spenden von Unternehmen und Privatpersonen angewiesen. Die seit Jahren sinkenden Zuwendungen aus den öffentlichen Haushalten machten andere Geldquellen immer bedeutsamer, teilte die Verbraucherzentrale gestern in Düsseldorf mit. Ohne Spenden von Unternehmen ließen sich schon jetzt einige Angebote wie die Umwelt- oder Energieberatung nicht mehr im derzeitigen Umfang erbringen. Im vergangenen Jahr kürzte das Land Nordrhein-Westfalen die Mittel für den Verbraucherschutz um zehn Prozent. DPA/TAZ