JVA mit Sonderzelle

Drogendealer können zwischen Kotzen und Haft wählen

Bremen dpa/taz ■ Mit Hilfe einer Spezialzelle will die Bremer Justiz künftig mutmaßliche Drogendealer überführen. In der Krankenabteilung der Justizvollzugsanstalt wurde eine Zelle mit einer Toilette ohne Wasserspülung eingerichtet.

Ab sofort müssen Drogendealer, die im Verdacht stehen, dass sie die im Mund versteckten pillengroßen Päckchen hinuntergeschluckt haben, mit mehreren Tagen Haft in der Justizvollzugsanstalt rechnen. Wenn sie nicht „freiwillig“ das Brechmittel Ipecacuanha oder ein Abführmittels nehmen, führt die Staatsanwaltschaft eine richterliche Entscheidung über die Inhaftierung des Tatverdächtigen herbei. Die Rechtsgrundlage ist noch wackelig: Es könnte die Anordnung des Festhaltens zum Zwecke einer körperlichen Untersuchung sein oder ein Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr, teilt der Senat mit.