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Archiv-Artikel

Viele Wege führen nach Rom

BONN taz ■ Reisende gab es schon in der Antike. Aber wie kam ein Grieche von Athen nach Ägypten? Hatte er schon eine Vorstellung davon, wo Ägypten von Griechenland aus lag – verfügte er also über eine „innere Landkarte“? Um das Thema „Raumwahrnehmung und Raumerfassung in der Antike“ ging es auf einer internationalen Tagung des Seminars für Alte Geschichte an der Uni Bonn. Offenbar orientierten sich die Römer an den Städten, die sie auf dem Weg von einem Ort zum anderen passierten – sie erfassten den Raum gewissermaßen linear, ähnlich wie Routenplaner im Internet, die auch nur Abzweigungen und Entfernungen liefern. Charakteristisch für diese Form der Raumerfassung sind die gemeißelten Meilensteine, die zum Teil über hunderte von Meilen die Distanzen bis zu einem Ziel vermerken. Heftig umstritten bleibt aber bis heute die Frage, ob in der römischen Kaiserzeit schon Landkarten im heutigen Sinne existierten.