: „Kalif“ soll hinter Gitter
Türkischer Ankläger fordert lebenslang für Metin Kaplan
ISTANBUL afp ■ Im Prozess gegen den aus Deutschland abgeschobenen Islamistenführer Metin Kaplan hat die türkische Staatsanwaltschaft lebenslange Haft beantragt. Die Justiz wirft dem „Kalifen von Köln“ vor, er habe 1998 einen Anschlag auf die in Ankara versammelte Staatsspitze geplant. Kaplan wies die Vorwürfe erneut zurück. Er sei zwar Islamist, lehne Gewalt aber ab, hatte er zu Prozessbeginn betont. Auch die deutschen Behörden hätten 2001 festgestellt, dass sein „Kalifatsstaat“ keine terroristische Vereinigung sei. Eine Türkei auf dem Weg in die EU dürfe sie daher auch nicht als terroristisch einstufen. Kaplan wurde nach der Verhandlung wieder ins Hochsicherheitsgefängnis Tekirdag gebracht, wo er seit Oktober in U-Haft sitzt. Der Prozess wird am 30. Mai fortgesetzt; ein Urteil wird im Juni erwartet.