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Archiv-Artikel

Umstrittenes Hin und Her

HICKHACK Der Umzug des niedersächsischen Landtags droht kostspielig zu werden

Wenn 2010 die gegen zahlreiche Bürgerproteste durchgesetzte Neugestaltung des niedersächsischen Landtages beginnt, sollen die Abgeordneten im landeseigenen Georg-von-Cölln-Haus unterkommen. Derzeit lagern dort alte Möbel und Akten zur Asse. Alternativen habe man als zu teuer verworfen, sagt Landtagssprecher Kai Sommer. Wie viel der Umbau den Steuerzahler kosten wird, weiß Sommer nicht. Den zu erwartenden siebenstelligen Betrag müsse man aber zu den 45 Millionen Euro addieren, die für die Umgestaltung des Landtages fällig werden. Der Architektenwettbewerb wird von der Landtagsverwaltung gerade vorbereitet. Dessen Kriterien sind den vorliegenden Entwürfen nach zu urteilen allerdings recht wolkig. Kritiker fürchten denn auch, am Ende könnte immer noch ein Abriss des denkmalgeschützten, von Dieter Oesterlen entworfenen Gebäudes stehen. „Dazu braucht die Verwaltung nur eine Tiefgarage am Platz der Göttinger Sieben vor dem alten Landtag zu projektieren“, sagt der Grünen-Abgeordnete Enno Hagenah, dann mache nur ein Neubau Sinn, „den man da oben draufsetzt.“ Oder man verdoppelt den Flächenbedarf, eine Maßnahme, die Landtagspräsident Hermann Dinkla (CDU) auch schon mal angedacht hat, obwohl sich die Zahl der Abgeordneten nach dem Willen aller Parteien verringern soll. Ein Antrag der Grünen, die Bedingungen des Wettbewerbes noch einmal dem Parlament vorzulegen, wurde vor den Ferien abgeschmettert. (mqu)