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Archiv-Artikel

Wozu braucht’s einen Papst?

betr.: „‚Wir müssen den Papst für fünf Jahre wählen‘, sagt Gotthold Hasenhüttl“, taz vom 6. 4. 05

Leute wie Hasenhüttl sind mir durchaus relativ sympathisch. Ich finde aber, es stellt sich doch aus einer gewissen, einen vernünftig kühlen Kopf bewahrenden Distanz die Frage, ob und wozu eine Christin oder ein Christ überhaupt einen Papst braucht. Und falls jemand das sogenannte Neue Testament als Richtschnur bemühen möchte: Nicht einmal die von dort meist herbeizitierten Stellen sind schlicht und einfach eine auch nur annähernd feste Grundlage – obwohl das NT sonst ja durchaus seine sehr patriarchalen Züge hat (was in der damaligen Zeit weltweit ja ziemlich normal war; und auch Jesus war, historisch betrachtet, sicher nicht der „erste (basisdemokratische & „feministische“) neue Mann“, zu dem er manchmal stilisiert wird (hist. sehr gut z. B: Stegemann & Stegemann: Urchristliche Sozialgeschichte). BERNHARD WAGNER, Berlin