: Bestechung in New Jersey: Politiker und Rabbiner in Haft
KORRUPTION Geldwäscheskandal in den USA aufgedeckt, 44 Personen festgenommen
NEWARK ap | Im US-Bundesstaat New Jersey hat die Polizei 44 Personen unter Korruptionsverdacht festgenommen, darunter drei Bürgermeister, zwei Abgeordnete des Staatsparlaments und mehrere Rabbiner. Unter den Festgenommenen sind die Bürgermeister der Städte Hoboken, Ridgefield und Secaucus, außerdem der stellvertretende Bürgermeister von Jersey City. Ein Kabinettsmitglied des Gouverneurs trat zurück, nachdem sein Haus durchsucht worden war, wurde jedoch nicht festgenommen. Ihnen allen werden unter anderem Geldwäsche in Millionenhöhe und Organhandel vorgeworfen. Das teilten die Justizbehörden nach dem Einsatz am Donnerstag mit. Seit 2001 wurden in New Jersey bereits mehr als 130 Beamte wegen Korruption verurteilt oder haben sich schuldig bekannt.
Das Ausmaß der Bestechung „ist einfach empörend und kann nicht hingenommen werden“, sagte Gouverneur Jon Corzine (Demokraten). Der Leiter der Korruptionsabteilung der Bundespolizei FBI, Ed Kahrer, sagte, das Problem in New Jersey sei eines der schlimmsten der USA. Im Zentrum der Ermittlungen stand nach Angaben der Staatsanwaltschaft ein internationaler Geldwäschering mit Kontakten nach Israel. Über jüdische Stiftungen, die von Rabbis in New York und New Jersey kontrolliert wurden, seien Millionen Dollar gewaschen worden.
Ein Informant habe die notwendigen Auskünfte geliefert, erklärten die ermittelnden Behörden. Dabei handelt es sich um einen vor drei Jahren wegen Betrugs verurteilten Bauunternehmer. Bis auf einen der Verdächtigen gehören alle Amtsinhaber der demokratischen Partei an. Außerdem sollen zahlreiche Beamte ihre Position finanziell ausgenutzt haben.