die anderen über berlusconi und rainier III.
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Der Tages-Anzeiger aus Zürich sieht das Ende von Italiens Premierminister Silvio Berlusconi: Es herrscht in Italien, auch wenn das Berlusconi nicht wahrhaben will, bereits die Stimmung eines Fin de Règne. Fast täglich berichten die Medien von Parteigängern des Premiers, die das Lager wechseln, von Ratten, wie sie es nennen, die das sinkende Schiff verlassen. Geht er auf die Forderung Finis ein und stellt sich dem Vertrauensvotum im Parlament, droht Berlusconi gar ein Debakel. Zwar verfügt seine Koalition im Abgeordnetenhaus über eine Mehrheit von immerhin 60 und im Senat von 22 Stimmen. Doch bei der gegenwärtigen Gemütslage scheint nichts unmöglich.

Die Tageszeitung L’Union de Reims beschäftigt sich mit den Trauerfeiern für Fürst Rainier III. von Monaco: Wir sind weit entfernt von den Gefühlsausbrüchen, wie sie etwa der Tod von Papst Johannes Paul II. auslöste. Monaco ist im Grunde nichts anderes als ein florierendes Unternehmen, das unter französischer Schutzherrschaft als Paradies der Steuern und Banken errichtet wurde. Und doch sind wir mit der Grimaldi-Familie und ihrer Traumwelt vertraut, da wir ihr in den Wartezimmern der Ärzte oder beim Frisör immer wieder begegnen. So werden wir heute ein wenig an der Trauer der Fürstenfamilie teilhaben – wie üblich aus der Distanz.